Mittwoch, 15. August 2012

Blutgruppe beeinflusst Herzinfarkt-Risiko


orig. Artikel der Standard 12.08.2012
Menschen mit Blutgruppe A oder B sind nach Aussagen der US-Studie etwas anfälliger für eine Verstopfung der Herzkranzge-fäße. Das größte Risiko besitzen allerdings Träger der relativ seltenen Blutgruppe AB.

 

US-Forscher vermuten, dass die Blutgruppe Auswirkungen auf die Entzündungsanfälligkeit der Gefäße und den Cholesterinspiegel hat


Dallas - Wie hoch das Herzinfarktrisiko eines Menschen ist, hängt auch von seiner Blut-gruppe ab. Zu diesem Schluss kommt eine Studie US-amerikanischer Forscher mit fast 90.000 Teilnehmern. Demnach sind Träger der seltenen Blutgruppe AB am stärksten ge-fährdet: Ihr Risiko ist gegenüber der Blutgruppe 0 um 23 Prozent erhöht. Menschen mit Blutgruppe A oder B seien ebenfalls etwas anfälliger für eine Verstopfung der Herzkranz-gefäße, berichten die Wissenschafter im Fachmagazin "Arteriosclerosis, Thrombosis and Vascular Biology". Probanden mit der Blutgruppe 0 erlitten am seltensten einen Herzinfarkt.
Die biologische Ursache dieser Unterschiede sei noch nicht klar. Es gebe aber Hinweise darauf, dass die Blutgruppe die Entzündungsanfälligkeit der Gefäße und den Cholesterin-spiegel beeinflusse, sagen die Forscher. Menschen mit Blutgruppe A hätten häufig einen leicht höheren Gehalt des sogenannten Low-Density-Cholesterins, das die Arterioskle-rose fördert.
"Ein Mensch kann seine Blutgruppe zwar nicht ändern, aber unsere Ergebnisse könnten dazu beitragen, dass wir in Zukunft besser verstehen, wer ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt hat", so Studienleiter Lu Qi von der Harvard School of Public Health in Boston. Kenne man sein Risiko, könne man der Erkrankung gezielter durch einen gesunden Lebensstil und viel Bewegung vorbeugen. (APA, derStandard.at, 14.8.2012)

Vorsicht vor medizinischen Foren bei Koronarer Herzkrankheit!

 

Lieber Leser, dieser Artikel ist eigentlich an alle Patienten gerichtet nicht nur an Patienten mit Koronarer Herzkrankheit.

Im heutigen Web2.0 basierten Internet findet man in Foren und Blogs wirklich fast alles, so auch im medizinischen Bereich. Doch dass die Medaille auch eine Kehrseite hat vergessen die meisten Leser. Natürlich ist ein medizinisches Forum, oder ein Blog über Gesundheit etwas ganz Tolles, aber bitte lieber Leser vergessen Sie nie, dass die darin enthaltenen Beiträge oder Artikel sehr subjektiv geschrieben sind. Was heißt das jetzt für einen Patienten konkret? Dass viele Verfasser und Autoren ihre Beiträge und Blogs im Internet nicht neutral (objektiv) schreiben, wie es zum Beispiel in einer medizinischen Studie oder Fachzeitschrift der Fall ist, sondern meist auf eigene Erfahrungen und auf Hören-Sagen passierend. Als erweiterte Informationsquelle ist ein Forums- oder Blogbeitrag ganz legitim, jedoch bei Krankheiten wie der Koronaren Herzkrankheit oder Krebs ist ohne aufsuchen eines Arztes die Gefahr der falschen Diagnose oder der falschen Behandlung sehr groß. Natürlich aus verschiedenen Gründen. Oft stimmt die eigene vermutete Diagnose nicht, oder man glaubt, man hätte genau das was in einem Forum beschrieben wird. Ganz ehrlich gesagt eine genaue Diagnose kann nur ein Arzt mit entsprechenden Untersuchungen feststellen und kein Beitrag in einem Forum! Weiters besteht auch die Gefahr das manche Patienten in Foren oft glauben Sie wären durch ihre eigene Krankheit und dem damit Erlebten schon fast ausgebildete Diagnostiker und Mediziner. Lieber Leser, lieber Patient, bitte setzen sie immer auf die Vernunft und glauben nicht alles was in solchen Foren geschrieben steht. Was bei einem zutrifft muss nicht auch bei jedem anderem zutreffen! Es ist wichtig wenn Sie, lieber Leser, Foren und Blogs für Ihre neutrale Information nutzen und nicht als Diagnostik- oder Heilzentrum. Auch der Blog “Koronare Herzkrankheit” dient lediglich als Information für Patienten mit eben dieser Erkrankung.

Der Blog “Koronare Herzkrankheit” wurde von mir im Jahr 2011 als Informationsquelle für Herzpatienten ins Leben gerufen. Da ich selbst innerhalb von 3 Jahren zweimal Bypass operiert wurde wollte ich einfach mehr über diese Krankheit erfahren und mein Wissen gerne mit anderen Herzpatienten in diesem Blog teilen.

Sonntag, 12. August 2012

Der Weg direkt nach der Bypass Operation

Natürlich ist die Herz Bypass Operation eine Routineoperation, jedoch auf keinen Fall für den Patienten. Der erste Schritt ist das wieder zu sich kommen auf der Intensivstation. Keine Frage jeder Patient erlebt das Gefühl anders und man fühlt sich einfach nur elend, bei manchen Operierten kommen enorme Schmerzen hinzu die aber sehr schnell mit den Schmerzmitteln seitens der Intensiv-Medizinern behoben werden. Keine Bange, im Normalfall (98-99%) regeneriert der Patient in Anbetracht der schweren Operation in doch relativ kurzer Zeit. Sprich wenn alles normal verläuft kann man nach eineinhalb Tagen die Intensivstation verlassen und kommt auf die Überwachungsstation.

Natürlich spielt der Körper und vor allem der Geist nicht ganz mit nach der schweren Operation. Leider gibt es noch keine genaue Studie warum das so ist, aber laut meinen Recherchen dürfte die Länge der Operation sowie die Herzlungenmaschine den höchsten Beitrag dazu leisten. Wahrscheinlich sind es die Narkotika im Bezug auf die Länge der Operation und die Stärke des absoluten Tiefschlafes. Bei der Herzlungenmaschine (kurz HLM) liegt wiederum das Problem in der Filterung des Blutes und der erneuten Sauerstoffanreicherung. Manche Menschen haben oft nur schwere Depressionen, manche Verlustängste, etc… Auf keinen Fall sollte man Angst haben und versuchen damit selbst fertig zu werden, dass macht es nur schlimmer und hilft auch nicht gerade bei der Regeneration des Organismus. Der Patient sollte einen klinischen Psychologen verlangen, damit er auch hier die Genesung bestmöglich unterstützt wird. Da manche Patienten durch die schwere der Operation sehr mitgenommen sind, darf man auch die Entstehung der Verlustangst nicht unterschätzen, da man sich nach so einer Operation schon schwach und hilflos fühlt und die persönliche Wertschätzung kann da schon einen Streich spielen. Das alles ist aber kein Grund Angst vor einer Herz Bypass Operation zu haben, denn sie rettet das Leben!

Anschließend kommt man von der Intensivstation auf die Überwachung, die halbe Miete ist nun schon bezahlt und man ist im Normalfall auf dem Weg der Besserung. Jetzt kommt nicht nur der Schmerz und die Psyche zum Tragen jetzt kommt auch wieder der Kreislauf ins Spiel. Schweißausbrüche, Schüttelfrost und kalte Beine sind die Norm, bei manche Patienten (bis zu 70%) kann es jetzt zum Vorhofflimmern kommen, dazu sei zu sagen, dass es zum Großteil mit Medikamente und den externen Herzschrittmacher relativ gut in den Griff zu bekommen ist. Wichtig ist mit Hilfe der Physiotherapeuten das erste mal aufzustehen und das Krankenbett zu verlassen, erstens überwindet man den Gedanken der Wertlosigkeit und Depression und zweitens hilft es dem Kreislauf enorm bei der Regeneration. Manche Patienten weinen auch, scheuen Sie auf keinen Fall Tränen auch diese können helfen so schnell wie möglich wieder in einem halbwegs normalen Krankenhausalltag zurück zu kehren. Bevor man die Überwachungsstation verlässt werden einem meistens noch die Drainagen, die Schrittmacherdrähte sowie der Harnkatheder entfernt. Nun fühlt sich der Patient schon um einiges besser:

Wenn alles gut verläuft und das ist die Normalität bei einer Herz Bypass Operation kann der Patient meist am 4. Tag auf die normale Bettenstation verlegt werden und es kommt immer mehr zum normalen Alltag. Wichtig ist so viel wie möglich aufzustehen und soviel wie möglich zu gehen, denn das stärkt den Kreislauf und Körper. Für die Psyche des Patienten kann man nur empfehlen sich mit anderen Patienten und Besucher zu unterhalten und zu lachen (auch wenn es Schmerzen am Brustbein verursacht es hilft mehr als alles andere um die Psyche und die Einstellung zu stabilisieren!!!). Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt kommt es auch zu Konzentrationsstörungen nach der Operation auch das darf man nicht als Anlass nehmen sich vielleicht gehen zu lassen.

Zwischen dem 10. und 15. Tag verlässt der Patient meist das Krankenhaus in einem guten allgemein Zustand aber noch bei weitem nicht fit genug. Wenn es nötig sein sollte suchen sie auch privat einen Psychologen auf der Sie weiterhin auf dem Weg der Genesung betreut!