Oft hört man es und dennoch geben es die Männer nur ungern zu, dass Frauen bei Krankheiten mit Schmerzen und ähnlichen Symptomen sehr zurückhaltend reagieren. Bei einer Koronaren Herzkrankheit kann das für Frauen leider tödlich enden. Grund zu dieser Annahme geben mehrere Studien woran die weiblichen Patientinnen nicht die typischen Symptome und Anzeichen bei einem Infarkt zeigen. Sie beschreiben häufiger Schmerzen im Hals, im Kiefer, im Rücken und Frauen klagen häufiger über Übelkeit. Eine Reihe von klinischen Studien zeigt, dass Frauen in einer kardiologischen Notfallsituation komplexere Beschwerden und häufiger eine unklare Symptomatik aufweisen, so dass es wesentlich schwerer wird, die Diagnose zu stellen. Erst durch eine ausführliche Anamnese in Verbindung mit der genauen Kenntnis der vorliegenden Risikofaktoren wird eine sichere Beurteilung möglich. Dabei zeigt die koronare Herzerkrankung bei Frauen auffallende Unterschiede in den Beschwerden, der Diagnose und Therapie sowie der Prognose. Eine wesentliche Ursache für den unterschiedlichen Verlauf der KHK bei Männern und Frauen sind die geschlechtsspezifischen Hormone. Frauen entwickeln aufgrund ihrer Hormone (Östrogene) später eine Gefäßerkrankung als Männer und haben vor der Menopause seltener Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Dieser Schutz geht in der Menopause zunehmend verloren. Nur bei atypischen Beschwerden und vor der Menopause ist die Wahrscheinlichkeit einer KHK bei Frauen ohne Risikofaktoren sehr gering, nämlich unter 4%. Das Auftreten einer koronaren Herzerkrankung vor der Menopause stellt deshalb nach wie vor eine Ausnahme dar, nach der Menopause, also dem Zeitpunkt der Reduktion der ovariellen Hormonproduktion, steigt jedoch das Risiko mit zunehmendem Alter kontinuierlich an. Diabetikerinnen haben im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes ein achtfach erhöhtes Koronarrisiko, bei Männern mit Diabetes ist es nur dreifach erhöht. Obgleich die Entwicklung des metabolischen Syndroms gewichtsabhängig ist, unterscheiden sich koronarkranke und –gesunde Frauen weder in ihrem Gewicht noch im Body Mass Index bei Krankheitsbeginn. Sie unterscheiden sich jedoch darin, dass der Gewichtsanstieg bei den koronarkranken Frauen früher einsetzte.
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